Mainz, 28.04.2022 Die rheinland-pfälzische Klimaschutzministerin Katrin Eder hat am Donnerstag, 28. April 2022, bei der vlexx GmbH die neue Halle für die Unterflur-Radsatz-Drehmaschine (URD) feierlich eingeweiht. Zukünftig wird das Eisenbahnunternehmen die Räder der eigenen Fahrzeugflotte in der Halle selbstständig bei Verschleiß nach Vorschrift bearbeiten, was zuvor an anderen Standorten durchgeführt wurde. Geplant ist, die Arbeiten auch extern anzubieten.
„Der Ausbau des Schienennahverkehrs ist ein wichtiger Baustein der Mobilitätswende hin zu mehr klimafreundlichen Verkehren. Dazu gehört ein gut funktionierender und damit nach neusten Standards gewarteter Bahnverkehr. Investitionen in die Nahverkehrsfahrzeuge und deren Instandhaltung – wie hier bei vlexx – sind hierzu ein wichtiger Beitrag, da dadurch die Verfügbarkeit der Fahrzeuge und somit auch die Zuverlässigkeit für den Kunden verbessert wird.
Gepflegte und technisch einwandfrei funktionierende Fahrzeug sind neben der Pünktlichkeit das A und O für die Kundenzufriedenheit. Mit der Investition für die neue, hochmoderne Wartungshalle und ihrem Herzstück, der Unterflur-Radsatz-Drehmaschine zur Reprofilierung von Schienenrädern, stärkt das Eisenbahnunternehmen vlexx den Standort Mainz. Von hier sollen auch die Schienenfahrzeuge anderer Bahnunternehmen instandgesetzt werden. Eine gute Instandsetzungsstruktur stärkt den Bahnverkehr insgesamt. Das ist auch auf dem Hintergrund des geplanten Neun-Euro-Tickets wichtig, das zu einer deutlichen höheren Frequentierung des ÖPNV, also auch des Bahnverkehrs führen wird“, erklärte Mobilitätsministerin Katrin Eder.
„Mit der neuen Halle und der Unterflur-Radsatz-Drehmaschine sind wir flexibler in unserer Instandhaltung und können die Züge schneller wieder in den Einsatz bringen“, sagt vlexx-Geschäftsführer Frank Höhler, der sich bei der Ministerin für ihr Kommen herzlich bedankte. Die Züge fehlten für die Zeit der Instandhaltung im Betrieb. Zudem können bislang lange Überfahrungsfahrten quer durch Deutschland entfallen. „Das schont zum einen die Umwelt, spart aber auch Zeit und Geld“, ergänzt Höhler. Bislang mussten die Züge an andere Standorte in ganz Deutschland gebracht werden.
Das Unternehmen hat für die knapp 40 Meter lange, zehn Meter breite und sechs Meter hohe Halle sowie für die Anschaffung der Maschine drei Millionen Euro am Standort Mainz investiert. „Mit dieser Investition bauen wir unseren Standort in Mainz weiter aus. Wir können nicht nur die Verfügbarkeit der eigenen Flotte verbessern, sondern zukünftig auch anderen Schienenverkehrsunternehmen die Möglichkeit bieten, die Räder bei uns bearbeiten zu lassen“, sagt Höhler. Dabei sei die Instandhaltung der Räder ein wichtiger Teil der Fahrzeuginstandhaltung im Allgemeinen. Denn so besser die Räder bearbeitet würden, desto langlebiger seien sie.
In die URD kommen Züge, bei denen zum Beispiel Verschleißerscheinungen oder Unebenheiten an den Rädern ausgebessert, in der Fachsprache „gedreht“, werden müssen, damit sie wieder sicher auf den Schienen rollen. Werkstatt-Mitarbeitende spüren mit der Maschine dann die kleinsten Unebenheiten auf und drehen die Räder wieder rund. Auch Rundlaufmessungen werden damit durchgeführt.
Mit den ersten Planungen für die Halle und die Maschine begann vlexx im September 2020. Der Startschuss für den Bau fiel schließlich im April 2021. Im Dezember letzten Jahres hat ein Schwerlastkran schließlich die 18 Tonnen schwere URD millimetergenau an ihren Platz in der Halle in einer Grube platziert. Nachdem die letzten Installationen vor Ort durchgeführt wurden und Mitarbeitende geschult wurden, ist die Maschine seit Kurzem im Einsatz.